Ascheglasuren
Ascheglasuren gehören zu den ältesten Glasuren im Keramikhandwerk. Shigaraki und Bizenkeramik aus Japan sind weltberühmt. Asche war durch die Holzbrennöfen in guter Reinheit meist reichlich vorhanden. Ascheglasuren haben generell eine einfache Zusammensetzung. Bei entsprechend hohen Temperaturen (1250°C bis 1300°C) können Aschen annähernd rein als Glasur verwendet werden. Da die Aschen bei diesen Temperaturen als Flußmittel wirken, wird Ton zur besseren Plastizität und dem verbesserten Glasursitz zugegeben.
Der Nachteil von Pflanzenaschen ist, daß die Zusammensetzung stark schwanken kann. Deshalb sind Ascheglasurrezepte lediglich Näherungswerte und selbst bei verschiedenen Chargen nicht leicht zu reproduzieren. Traditionell wurde in Japan Reisstrohasche verwendet, da dieses reichlich vorhanden ist und einen ideal hohen SiO2-Gehalt hat. Die Farbe der Glasuren entsteht durch geringe Anteile an Eisen, Mangan, Kalium, Phosphor, etc. In unserer Gegend ist die Asche uralter Rebstöcke ideal, da das sehr alte Holz über die Jahrzehnte eine hohe Konzentration an Metallionen eingelagert hat, was zu besonders schönen Glasurfarben führt.
Eine spezielle Gruppe an Ascheglasuren sind die Seladonglasuren, die sich schon in der Tang-, Song- und Yuan-Zeit großer Beliebtheit in China, Korea und Japan erfreuten. Minimale Eisenanteile zwischen 0,5% und 1% erzeugten unter reduzierenden Bedingungen die beliebten transparenten Grün- und Blautöne, die an Jade erinnern und deshalb die Keramik besonders wertvoll machen.
Hier finden Sie einige Impressionen von Glasuren mit einem hohen Ascheanteil.
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